Meldungen und Berichte

Newsletter zum Pfingstsonntag

 Header mit Logo und Bild der Johanneskirche zum Newsletter der Ev. Kirchengemeinde Ketsch Ausgabe zum Pfingstsonntag 2020

 

An Pfingsten denken Christinnen und Christen weltweit an zwei wichtige Glaubensgrundlagen und feiern sie auf unterschiedliche Weise: Gottes Geist ist ausgegossen auf die Jünger. Das beschreibt die Apostelgeschichte in der Bibel. Das wird aber nicht als einmaliges Ereignis angesehen, sondern als ein fortlaufendes Geschehen. Jesus verheißt den Seinen den Tröster, der nach seiner Zeit auf Erden seine Jünger ausrüsten und stärken wird.

Als Zweites sehen Christen Pfingsten als die Geburtsstunde der Kirche an. Kirche ist nicht allein als „Institution“ gedacht, sondern als die „Gemeinschaft der Heiligen“, die der Geist Gottes zusammenführt. So ist Pfingsten neben dem Fest des Geistes auch das Fest der Kirche.

Als Jugendlicher war ich an Pfingsten mit anderen Jugendlichen aus unserer Jugendgruppe immer wieder bei einem christlichen Jugendtreffen mit etwa 1000 Teilnehmenden. Dieses Pfingstjugendtreffen hatte den schönen Namen „Dynamis“. Das ist ein altgriechisches Wort, kommt auch im Neuen Testament vor und bedeutet „Kraft“ .

Christinnen und Christen leben im Vertrauen, dass Gottes Kraft bei ihnen wirkt, dass Gottes Kraft gewirkt hat in ihrem Leben und weiter wirksam ist. Zum Glauben finden kommt durch diese Kraft Gottes und auch im Glauben bleiben, kommt durch Gottes Kraft. Martin Luther hat es einmal so gesagt: „Ich glaube, dass ich nicht aus eigener Vernunft noch Kraft an Jesus Christus, meinen Herrn, glauben oder zu ihm kommen kann; sondern der Heilige Geist hat mich durch das Evangelium berufen, mit seinen Gaben erleuchtet, im rechten Glauben geheiligt und erhalten; gleichwie er die ganze Christenheit auf Erden beruft, sammelt, erleuchtet, heiligt und bei Jesus Christus erhält im rechten, einigen Glauben; in welcher Christenheit er mir und allen Gläubigen täglich alle Sünden reichlich vergibt und am Jüngsten Tage mich und alle Toten auferwecken wird und mir samt allen Gläubigen in Christus ein ewiges Leben geben wird. Das ist gewisslich wahr.“ (Martin Luther im Kleinen Katechismus)

 

Christian Noeske

203 5502 rgb / Grafik: Pfeffer

 



Gottesdienste über Pfingsten

In der Johanneskirche feiern wir am Pfingstsonntag wie schon an den vergangenen Sonntagen einen gemeinsamen Gottesdienst. Zwar wird auf Gemeindegesang und lautes Mitsprechen aus Rücksichtnahme auf die Mitfeiernden verzichtet, dennoch ist ein gemeinsames Feiern mit Beten, Hören und dem gemeinsamen Nachdenken über einen Bibelabschnitt möglich. Die Musik der Orgel und Lieder eingespielt über die Verstärkeranlage gehören ebenfalls zum Feiern in Corona-Zeiten dazu.

Den gemeinsam mit den Brühler Christinnen und Christen gefeierten ökumenischen Pfingstmontagsgottesdienst wollten wir aber nicht ansetzen. Wesentliche Elemente wie die Einzelsegnung wären nicht möglich gewesen. Außerdem sind die einzelnen Gemeinden gerade vollauf beschäftigt, die eigenen Angebote wieder unter erschwerten Bedingungen zu reaktivieren. Im Gebet wollen wir dankbar der geschwisterlichen Verbundenheit über Kirchengrenzen hinaus gedenken..

 



Bischofswort zu Pfingsten

Jochen Cornelius-Bundschuh schreibt in einem Wort des Landesbischofs zu Pfingsten die folgenden Sätze:

„Der Geist Gottes führt uns zusammen in all unserer Unterschiedlichkeit; er macht uns mutig und frei, miteinander über neue Wege nachzudenken und sie auszuprobieren, in unserem persönlichen Leben, aber auch als Gesellschaft: Unter dem bunten Regenbogen gedeiht eine neue Ehrfurcht vor dem Leben anderer Menschen und aller anderen Geschöpfe. Der Mut wächst, die politischen und wirtschaftlichen Maßnahmen, die die Folgen der Corona-Pandemie überwinden sollen, unter eine Überschrift zu stellen: Wir suchen nach einer neuen globalen, enkeltauglichen und nachhaltigen Gerechtigkeit! Dazu gibt uns der Geist Gottes die Kraft.
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Pfingstfest!“

Das vollständige Wort des Landesbischofs ist auf der Webseite der Landeskirche Externer Link www.ekiba.de unter dem Stichwort „aktuell“ zu finden.

 



Fernsehbericht „Biblische Erzählfiguren“ auf der ekiba-Webseite

Ebenso ist auf der Webseite Externer Link www.ekiba.de als Video der Woche ein Fernsehbericht über die Arbeit mit biblischen Erzählfiguren zu finden. Im Filmbericht wird Elke Noeske als Anleiterin für das Erstellen von diesen Figuren vorgestellt. Eine Sequenz des Filmes ist in unserer Johanneskirche aufgenommen worden.

 



Und zum Abschluss ein Gebet von der Webseite Externer Link coronagebet.evangelisch.de

Gott, hilf du uns,

zu erkennen, dass wir einer Katastrophe entgangen sind.

auf unsere Nachbarländer zu blicken, in denen die Menschen durch strengste Quarantänemaßnahmen und wochenlange Isolation, durch ein zusammenbrechendes Gesundheits- und Wirtschaftsssystem, durch die Angst vor dem Virus, durch eigene Erkrankung, durch Verlust von Angehörigen und Trauer um sie traumatisiert sind

zu begreifen, vor welch immense Aufgaben die Pandemie uns gestellt hat

dankbar zu sein dafür, wie in unserem Land öffentliche Verwaltung, Gesundheitsämter und andere Behörden, Krankenhäuser und ambulante Versorgungssysteme funktionieren

wertzuschätzen, wie Politiker*innen und Entscheider*innen in unserem Land mit großer Umsicht versuchen, diese noch nie erlebte, unvergleichliche Situation zu gestalten, auch wenn wir sicher nicht immer und mit allem einverstanden sind

zu versuchen, unsere Nächsten zu verstehen, die sich als Einzelne und als Familien verunsichert und unter Druck erleben, die sich unfrei und existenziell bedroht fühlen und die nicht wissen, wie es weitergehen soll für sie

uns nicht beeinflussen zu lassen durch Menschen, die laut sind und eingängige Parolen rufen, um andere zu manipulieren

unseren Blick auf all das Gute zu lenken, das uns in dieser extremen Situation geschehen ist und geschieht

unsere Herzen auf dich hin zu orientieren und uns zu fragen, was wirklich zählt und zu begreifen, dass deine Liebe das größte Geschenk ist und dass du uns echten Frieden geben möchtest.

Hilf du uns, unser Denken und Handeln daran auszurichten.

Amen

(Gebet von Ada am 27.05.2020)

 

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