Meldungen und Berichte

Newsletter zum Sonntag Palmarum

Header mit Logo und Bild der Johanneskirche zum Newsletter der Ev. Kirchengemeinde Ketsch Ausgabe zum Sonntag Palmarum 2020

Liebe Mitglieder unserer Kirchengemeinde,

mit diesem Newsletter versuchen wir als evangelische Kirchengemeinde mit Ihnen in diesen besonderen Zeiten in Kontakt zu bleiben. Diese Newsletter werden in loser Folge erscheinen.

Sie finden im Newsletter: Eine Besinnung, einige aktuelle „News“ aus unserer Kirchengemeinde und eine kleine Zusammenstellung von Zitaten und Gebeten.

(Christian Noeske)


Besinnung

Der vorgesehene Predigttext für den Palmsonntag kommt aus dem Markusevangelium und steht im 14. Kapitel: Jesus wird vor seiner Gefangennahme durch eine Frau mit einem besonderen und darum sehr teuren Öl gesalbt. Die Umstehenden, auch die Jünger, reagieren unwillig. Das Geld hätte man besser den Armen geben sollen. Aber Jesus nimmt die Frau in Schutz. Jesus sieht in der Salbung eine Stärkung für den schweren Weg, der vor ihm liegt. In einem neueren Lied wird die Bibelgeschichte aufgenommen und darin heißt es:

„Kostbar war der Moment, als sie das Haus betrat, das Salböl in den Händen, um Liebe zu verschwenden. Kostbar war der Moment als sie mit leichtem Gang die Mauer der Bedenken durchschritt, um Trost zu schenken.“

Die Bibelgeschichte erzählt nicht viel von dieser Frau. Beeindruckend ist Ihre Opferbereitschaft, ihre Bereitschaft zu geben… zu schenken. Mir stehen die Bilder vor Augen der Ärztinnen und Ärzte, der Pflegerinnen und Pfleger in den Intensivstationen mit den Covid-19-Patienten. Sie arbeiten und kämpfen um das Leben der Erkrankten bis zur eigenen Erschöpfung. „Kostbar“ sind diese Menschen für die, die Hilfe benötigen. Ich denke an die vielen Priester, die in Italien Opfer der Corona-Epidemie geworden sind. Ihnen war es wichtig, den ihnen anvertrauten Menschen nahe zu sein, Ihnen die Krankensalbung zu spenden und haben sich dabei, wissentlich oder unwissentlich, selber angesteckt.

Jesus deutet die kostbare Tat der Frau vor seiner Gefangennahme als eine Vorbereitung auf sein Leiden und Sterben. An dieses Leiden und Sterben Jesu lassen wir uns in der Karwoche in besonderer Weise erinnern. Denn für uns Christinnen und Christen ist der Tod Jesu am Kreuz ein besonderer, ein kostbarer Moment. Dieser Tod gefolgt von Jesu Auferstehung von den Toten trägt für uns das Signal und die Botschaft in sich: Wir bekommen Heil und Erlösung geschenkt. Wir müssen dem, was Jesus für uns getan hat, nichts hinzufügen. Wir können es dankbar annehmen. Und aus dieser Dankbarkeit heraus leben und aus dieser Dankbarkeit heraus Gutes tun.

(Christian Noeske)


Informationen aus der Kirchengemeinde

Was gibt es Neues aus unserer Kirchengemeinde zu berichten? Der Sonntag Palmarum wird wieder ein Sonntag ohne Sonntagsgottesdienst sein. Gemeinden in unserer Umgebung, beispielsweise Schwetzingen, Neulußheim oder Walldorf übertragen einen Gottesdienst im Internet. Dieser ist auch nachträglich abrufbar. Das Angebot der Fernsehgottesdienste wurde erweitert. Das SWR-Fernsehen überträgt Gottesdienste und auch weitere Sender (z.B. das Rhein-Neckar-Fernsehen RNF) strahlen Gottesdienste am Sonntagmorgen aus. Es gibt auch die Möglichkeit, im Pfarramt nach einem Lesegottesdienst zu fragen, den wir Ihnen gerne regelmäßig zusenden.

Bild von Gemeindediakonin Stefanie UhligWir freuen uns, dass unsere neue Gemeindediakonin Stefanie Uhlig angekommen ist. Sie hat sich ja bereits im Gemeindebrief vorgestellt und sie hat nun ihr Büro im Haus der Begegnung bezogen. Für sie ist der Beginn nicht einfach, denn es finden momentan keine Treffen und reguläre Besprechungen statt. Falls Sie ihr eine Begrüßungsmail schreiben wollen, steht hier ein Kontaktformular zur Verfügung. Aber auch eine Postkarte oder ein Brief ist eine schöne Geste des Willkommens in dieser schwierigen Zeit, in der wir uns nicht in Gottesdiensten oder bei Gemeindeveranstaltungen begegnen können. Der Einführungsgottesdienst war für den Mai vorgesehen, muss aber nun verschoben werden.

Verschoben werden mussten auch die Konfirmationstermine. Die Konfirmationen sind nun für den 13. und 20. September vorgesehen. Hoffen wir, dass sich die allgemeine Situation bis dorthin entspannt hat.

Treffen in der Kirchengemeinde sind momentan nicht möglich. Die Verantwortlichen des Obdachlosenfrühstücks haben sich überlegt, wie mit der besonderen Situation umzugehen ist. Denn das normale Frühstück kann nicht stattfinden, auch nicht die Versorgung durch Kleider und Hygieneartikel. Damit Obdachlose, die sich nun auf den Weg nach Ketsch gemacht haben, nicht mit leeren Händen weggeschickt werden müssen, gibt es am Tag des normalen Treffens ein Paket mit Lebensmitteln auf den Weg.

(Christian Noeske)


Logo Johanneskindergarten KetschAuch der Johanneskindergarten ist wie die Schulen und die übrigen Kindergärten geschlossen. Das Team des Johanneskindergarten hält per E-Mail Kontakt mit den Kindern und Eltern. Die Kinder bekommen Lieder, Gedichte, Reime und Bastelideen geschickt. Die Erzieherinnen bereiten eine Osterüberraschung vom Kindergarten vor und lassen sie den Kindern zukommen. Das Team arbeitet im Homeoffice an Planungen, am Portfolio, bereitet Elterngespräche vor und macht online Fortbildungen. Außerdem werden Dinge wie Keller aufräumen, Spielzeug säubern und Puppentextilien waschen angegangen.

(Andrea Winkler, Leiterin)


Angebot des Gesprächs

Unser Besuchsdienst bei Menschen über 80 ruht momentan. Anlässlich des Geburtstages werden die Grüße schriftlich übermittelt.

Darüber hinaus sind engagierte Mitglieder der Kirchengemeinde bereit, mit Ihnen telefonisch Kontakt zu halten. Wenn Sie sich über ein Gespräch hin und wieder per Telefon freuen, rufen Sie bitte die Pfarramtstelefonnummer 61224 an. Hier können wir dann die Gesprächspartner zusammenbringen.

(Christian Noeske)


Zitate und Gebete

entnommen der Webseite: Externer Link coronagebet.evangelisch.de
(Gebete für jeden Tag neu)

Abend und Morgen sind seine Sorgen;
segnen und mehren, Unglück verwehren
sind seine Werke und Taten allein.
Wenn wir uns legen, so ist er zugegen,
wenn wir aufstehen, so lässt er aufgehen
über uns seiner Barmherzigkeit Schein.

(Evangelisches Gesangbuch Lied 449)
Text: Paul Gerhardt 1666. (eingestellt am 1. April )

Gott, wir bitten dich, sei bei allen,
die sich fürchten,
die helfen und pflegen und an ihre Grenzen gehen,
die forschen und versuchen ein Medikament oder eine Impfung zu entwickeln,
die Entscheidungen treffen und Länder regieren,
die zu Hause sind, die das nur schwer ertragen können und um ihre Arbeit bangen,
sei bei uns allen und lass uns Hoffnung haben, die von dir und durch deinen heiligen Geist zu uns kommt!
Amen

(eingestellt von Steffi am 31.März)

Credo von Dietrich Bonhoeffer

Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dazu braucht er Menschen, die sich alles zum Besten dienen lassen. Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft gibt, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im voraus, damit wir uns nicht auf uns, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben kann alle Angst vor der Zukunft überwunden werden. Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden als mit unseren vermeintlich guten Taten. Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Schicksal ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortungsvolle Taten wartet und antwortet.

und dazu das folgende Gebet:

Gott, Du wartest und antwortest auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten...
Ich will aufrichtig sein vor Dir und meine (Un-)Taten vor Dir verantworten
Heute finde ich kaum Worte
Mir geht so vieles durch den Kopf:
Noch mehr Infizierte trotz der Ausgangsbeschränkungen
Noch mehr Tote, denen keiner die Hand halten konnte
Immer mehr Menschen, die um ihre Existenz bangen
Wie lange dauert das Bangen und Zittern noch an?
Vergib mir meine Verzagtheit und Antriebslosigkeit heute!
Mir fehlt die Gemeinschaft und Nähe zu Verwandten und Freunden,
Die Gemeinschaft der Heiligen
in der Gemeinde

Das Abendmahl - dass ich schmecken und sehen kann, wie freundlich Du bist.
Aber irgendwo ganz tief in mir spüre und weiß ich, dass Du da bist,
dass meine Hoffnung auch noch da ist
und mein Vertrauen zu Dir.

Du schenkst mir die Kraft, immer wieder aufzustehen, neu anzufangen,
an Deinem Reich mitzubauen,

wieder Verantwortung für meine Nachbarin,
meine Nächsten zu übernehmen
Danke, Gott! Amen.

(eingestellt von Tanja Mattigkeit am 30.März.)

(Christian Noeske)
Ketsch, 3. April 2020

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